Hilfe auf Knopfdruck - mithilfe von Notrufsystemen sicher durch den Alltag
In Deutschland leben etwa 5,9 Millionen Menschen über 65 Jahre allein in ihrem Haushalt. Dies entspricht etwa einem Drittel dieser Altersgruppe. Diese Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren um rund 17 % erhöht. Dies bedeutet auch, dass die Sicherheit dieser Personengruppe gewährleistet sein soll. Gehören Sie selbst oder Ihre Angehörigen diesem Personenkreis an?
Wieviele Stürze gibt es pro Jahr bei Senioren?
Jährlich stürzen rund 4 Millionen Menschen in Deutschland, wobei Senioren besonders betroffen sind. Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestens einmal im Jahr. Diese Stürze führen häufig zu ernsthaften Verletzungen, wie Frakturen und Kopfverletzungen. Etwa 10.000 Todesfälle pro Jahr sind in Deutschland auf Stürze zurückzuführen. Nicht immer, lassen sich Stürze oder Unfälle vermeiden. Allerdings gibt es Maßnahmen die Sie als Person eigenständig ergreifen können, um Ihr persönliches Verletzungsrisiko zu senken.
Wieviele Einsätze lösen Notfallarmbänder oder Hausnotrufsysteme aus?
Schätzungen zufolge, verarbeiten Notrufzentralen in Deutschland jährlich etwa 1,5 Millionen Notrufe. Diese Einsätze umfassen eine Vielzahl von Notfällen, von medizinischen Problemen bis hin zu häuslichen Unfällen. Die genaue Anzahl der Einsätze variiert, aber Hausnotrufsysteme in Deutschland führen jährlich zu mehreren hunderttausend Einsätzen. Notfallarmbänder tragen ebenfalls zur schnellen Hilfe bei, allerdings sind spezifische Zahlen für Einsätze, die direkt durch Notfallarmbänder ausgelöst wurden, nicht immer getrennt dokumentiert. Sie ergänzen jedoch effektiv die Hausnotrufsysteme, insbesondere durch Funktionen wie die automatische Sturzerkennung und GPS-Ortung, die auch außerhalb des Hauses genutzt werden können. Es gibt verschiedene Berichte, die den Nutzen von Notfallarmbändern und Hausnotrufsystemen hervorheben. Diese Systeme können die Reaktionszeit im Notfall erheblich verkürzen und somit Leben retten. Die genaue Anzahl der Einsätze variiert, aber Hausnotrufsysteme in Deutschland führen jährlich zu mehreren hunderttausend Einsätzen.
Welche Ursache haben Stürze im Alltag?
Persönliche Faktoren
- Alter und Gebrechlichkeit: Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelkraft und das Gleichgewicht ab, was die Sturzgefahr erhöht.
- Gesundheitszustände: Chronische Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes und Herzprobleme, körperliche oder seelische Behinderungen können das Gleichgewicht und die Mobilität beeinträchtigen.
- Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche, die Schläfrigkeit oder Schwindel verursachen, können das Sturzrisiko erhöhen, klären Sie daher stets mögliche Beeinträchtigungen ärztlich ab.
- Seh- und Hörprobleme: Eingeschränkte Seh- und Hörfähigkeit können das Erkennen von Gefahren und Hindernissen erschweren.
Umweltbedingte Faktoren
- Schlechte Beleuchtung: Dunkle oder schlecht beleuchtete Bereiche erhöhen die Stolpergefahr.
- Stolperfallen: Lose Teppiche, Kabel oder unebene Fußböden sind häufige Ursachen für Stürze im Haushalt.
- Nasse oder rutschige Böden: Insbesondere im Badezimmer und in der Küche kann Feuchtigkeit das Sturzrisiko erheblich erhöhen. Aber auch außerhalb des Haushalts gilt es vorsichtig zu sein, denken Sie dabei an witterungsbedingte Rutsch- und Sturzgefahren wie Schneefall oder Glätte.
Situative Faktoren
- Eile und Hektik: Schnelle Bewegungen oder Eile können zu Stürzen führen, insbesondere wenn man nicht auf die Umgebung achtet.
- Ungeeignetes Schuhwerk: Schuhe ohne guten Halt oder rutschfeste Sohlen können das Gleichgewicht beeinträchtigen.
- Ablenkung: Multitasking oder Ablenkungen während der Bewegung können die Aufmerksamkeit von potenziellen Gefahren negativ beeinflussen. Machen Sie sich einen achtsamen Umgang mit sich selber bewusst und vermeiden Sie dadurch Gefahren.
Welche Folgen können Stürze haben?
Physische Folgen
- Knochenbrüche: Hüft-, Handgelenk- und Oberschenkelhalsbrüche sind häufige Verletzungen nach Stürzen, das Risiko steigt mit zunehmenden Alter.
- Kopfverletzungen: Stürze können zu schweren Kopfverletzungen führen, die oft eine langwierige Behandlung erfordern.
- Weichteilverletzungen: Prellungen, Verstauchungen und Muskelverletzungen sind ebenfalls häufig.
- Langfristige Mobilitätseinschränkungen: Schwere Verletzungen können langfristige oder dauerhafte Einschränkungen der Beweglichkeit zur Folge haben.
Psychische Folgen
- Angst vor weiteren Stürzen: Nach einem Sturz entwickeln viele Betroffene eine Angst vor weiteren Stürzen, was zu Vermeidungsverhalten, folglich eingeschränkter Mobilität und sozialer Isolation führen kann.
- Verlust des Selbstvertrauens: Die Fähigkeit, sich sicher zu bewegen, wird in Frage gestellt, was zu einem Verlust des Selbstvertrauens führt.
- Depression: Die Kombination aus körperlichen Einschränkungen und sozialer Isolation kann die Entstehung einer Depression begünstigen.
Wie kann ich Stürze vermeiden?
Umgebung sicher gestalten
- Beseitigung von Stolperfallen: Entfernen Sie lose Teppiche, Kabel und andere Gegenstände, die im Weg liegen könnten.
- Beleuchtung verbessern: Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung in allen Räumen, insbesondere in Fluren und Treppenhäusern.
- Rutschfeste Matten: Verwenden Sie rutschfeste Matten in Badezimmern und Küchen.
Hilfsmittel verwenden
- Handläufe und Haltegriffe: Installieren Sie Handläufe an Treppen und Haltegriffe in der Dusche und neben der Toilette.
- Stabiler Gehstock oder Rollator: Nutzen Sie bei Bedarf einen Gehstock oder Rollator, um die Stabilität zu erhöhen.
- Treppenlifte: Für mehrstöckige Häuser kann ein Treppenlift eine sinnvolle Investition sein.
Körperliche Fitness
- Gleichgewichtstraining: Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts, wie spezielle Gymnastik, Physiotherapie oder Rehasport können helfen, Stürze zu vermeiden.
- Krafttraining: Regelmäßige Kräftigungsübungen, besonders für die Beinmuskulatur, erhöhen die Stabilität und Standfestigkeit.
- Bewegung allgemein: Tägliche Bewegung und leichte Sportarten wie etwa Fahrradfahren oder Schwimmen fördern die allgemeine Mobilität und Koordination.
Medizinische Vorsorge
- Regelmäßige Augenuntersuchungen: Eine gute Sehfähigkeit ist wichtig, um Hindernisse rechtzeitig zu erkennen.
- Überprüfung der Medikation: Einige Medikamente können Schwindel oder Benommenheit verursachen. Lassen Sie Ihre Medikation regelmäßig vom Arzt überprüfen, achten Sie auf Nebenwirkungen.
- Knochendichte messen: Eine Untersuchung auf Osteoporose kann helfen, das Risiko von Knochenbrüchen bei Stürzen zu minimieren.
Verhalten im Alltag
- Langsam und bewusst bewegen: Vermeiden Sie hastige Bewegungen und stehen Sie langsam auf, um Schwindel zu verhindern.
- Sicheres Schuhwerk: Tragen Sie bequeme, rutschfeste Schuhe mit guter Passform und fester Sohle.
- Hilfsmittel griffbereit: Halten Sie wichtige Hilfsmittel, wie Brille, Hörgeräte oder Gehhilfen, immer in Reichweite.
Technologische Unterstützung
- Hausnotrufsysteme: Ein Hausnotrufsystem kann im Notfall schnelle Hilfe holen.
- Notfallarmbänder: Diese tragen wichtige medizinische Informationen und können bei einem Sturz automatisch einen Notruf absetzen.
- Bewegungsmelder: Diese können in dunklen Bereichen automatisch Licht einschalten und so die Stolpergefahr verringern.
Präventive Maßnahmen
Die oben genannten Maßnahmen zur Sturzprophylaxe im Haushalt sind entscheidend, um die Ursachen von Stürzen zu minimieren und die schwerwiegenden Folgen zu vermeiden. Regelmäßige Bewegung, Anpassung des Wohnumfelds und medizinische Vorsorge können erheblich dazu beitragen, das Risiko von Stürzen und deren Folgen zu verringern.
Für wen eignen sich Notrufsysteme?
Ein Notrufarmband ist besonders geeignet für:
- Ältere Menschen: Besonders diejenigen, die alleine leben und ein erhöhtes Risiko für Stürze oder andere medizinische Notfälle haben.
- Menschen mit chronischen Krankheiten: Personen mit Diabetes, Epilepsie, Herzerkrankungen oder anderen ernsthaften Gesundheitsproblemen.
- Menschen mit körperlichen oder seelischen Behinderungen: Diese Personengruppe ist häufig in der Mobilität und/oder der Kognition eingeschränkt und kann daher Gefahren oft nicht einschätzen oder vorhersehen.
- Kinder: Besonders Kinder mit besonderen medizinischen Bedürfnissen und speziellen Allergien
- Aktive Personen: Menschen, die oft alleine unterwegs sind (Jogger, Wanderer), können im Notfall schnell Hilfe anfordern.
Was ist der Unterschied zwischen einem Hausnotruf und einem Notfallarmband?
Ein Hausnotruf und ein Notfallarmband sind beide wertvolle Hilfsmittel für die Sicherheit und Gesundheit, besonders für Menschen mit speziellen medizinischen Bedürfnissen oder älteren Personen. Dennoch unterscheiden sie sich in ihrer Funktionsweise und ihrem Einsatzzweck:
Hausnotruf
Funktion und Zweck:
- Ein Hausnotrufsystem ist ein elektronisches Gerät, das in der Regel zu Hause installiert wird. Es besteht aus einer Basisstation und einem tragbaren Sender, der als Armband oder Halskette getragen wird.
- Im Notfall kann der Träger des Senders einen Knopf drücken, um sofort mit einer Notrufzentrale verbunden zu werden. Diese Zentrale organisiert dann die nötige Hilfe, sei es ein Rettungsdienst, ein Angehöriger oder ein Nachbar.
Vorteile:
- Direkte Verbindung zu einer Notrufzentrale rund um die Uhr.
- Sofortige Hilfe durch geschultes Personal.
- Geeignet für ältere Menschen oder Personen mit gesundheitlichen Problemen, die alleine leben.
Einschränkungen:
- Funktioniert hauptsächlich in der Nähe der Basisstation, meist also nur in und um das eigene Zuhause.
- Benötigt einen monatlichen Abonnementservice, der Kosten verursacht.
Notfallarmband
Funktion und Zweck:
- Ein Notfallarmband enthält wichtige medizinische Informationen über den Träger, wie Allergien, chronische Krankheiten, oder Notfallkontakte. Diese Informationen sind sichtbar auf dem Armband angebracht.
- Es ermöglicht Ersthelfern und medizinischem Personal, im Notfall schnell die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Vorteile:
- Träger ist immer und überall identifizierbar, nicht nur zu Hause.
- Keine laufenden Kosten nach dem Kauf des Armbands.
- Nützlich für Menschen mit spezifischen medizinischen Bedürfnissen, Sportler oder für Kinder und ältere Personen.
Einschränkungen:
- Bietet keine direkte Verbindung zu einer Notrufzentrale.
- Informationen sind statisch und müssen regelmäßig aktualisiert werden, wenn sich die medizinischen Bedürfnisse ändern.
Während der Hausnotruf eine aktive Notrufauslösung mit direkter Kommunikation und Hilfeleistung bietet, dient das Notfallarmband dazu, wichtige medizinische Informationen passiv bereitzustellen, um Ersthelfern und medizinischem Personal eine schnelle und effiziente Hilfeleistung zu ermöglichen. Beide Systeme ergänzen sich gut und bieten zusammen einen umfassenden Schutz sowohl zu Hause als auch unterwegs. Bedenken Sie, dass die genannten Präventionsmaßnahmen, helfen, sodass ein Sturz gar verhindert werden kann. Seien Sie daher achtsam mit sich selbst und geben Sie diese Tipps gerne an Ihre Angehörigen und Bekannten weiter, denn Vorsorge ist stets besser als Nachsorge.