Demenzpflege zu Hause: Was muss ich als Angehöriger wissen?
Die Diagnose Demenz stellt für den Betroffenen sowie für Angehörige eine neue Herausforderung dar. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die Krankheit und wichtige Tipps zum Umgang und der Pflege demenzerkrankter Menschen zu Hause.
Was ist Demenz?
Demenz ist eine schnell fortschreitende Erkrankung des Gehirns, welche sich negativ auf die kognitiven Leistungen des Betroffenen auswirkt. Demenzerkrankte sind zunehmend motorisch eingeschränkt, die Gedächtnisleistung sowie Wortfindung verschlechtern sich. Die Krankheit erschwert den Betroffenen, ihren Alltag allein zu bewältigen. Demenzerkrankte benötigen eine spezielle Pflege, die mit besonderen Herausforderungen einhergeht. Dieser Artikel bietet eine hilfreiche Übersicht für Angehörige.
Verständnis zeigen
Die Krankheit äußert sich in Form von Verwirrtheitszuständen, Gedächtnisschwierigkeiten, Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit des Betroffenen. Die Motivation für alltägliche Dinge oder andere Aktivitäten kann verringert sein und die Stimmung gedrückt. Demenzerkrankte fühlen sich oft hilflos, da sie ihren Alltag nicht mehr allein führen können und zunehmend auf Hilfe angewiesen sind. Dieser Umstand ist für den Erkrankten oft sehr unangenehm. Es ist wichtig, bedürfnisorientiert zu arbeiten und geduldig mit der demenzerkrankten Person umzugehen. Die Krankheit stellt eine hohe Belastung dar. Angehörige sollten deshalb mit einem hohen Maß an Engagement und Einfühlungsvermögen an die Pflege herangehen.
Pflege zu Hause
Gestaltung des Alltags
Hilfreich für die Pflege Demenzerkrankter sind klare Strukturen und eine feste Routine. Diese sind wichtig, damit sich der Betroffene sicherer fühlt. Ein fester Tagesablauf hilft, Angst und Verwirrung zu minimieren. Hausarbeiten und Erledigungen können zusammen gemacht werden. Es ist wichtig, dass der Erkrankte sich unter dem Tag körperlich betätigt. Dies kann durch kleine Ausflüge oder Spaziergänge erreicht werden. Außerdem ist das Fördern von Hobbys essenziell. Lieder von früher zu singen oder sich alte Bilder anzuschauen ist ebenfalls förderlich für den Demenzerkrankten. Das Schreiben von Notizzetteln hilft, sich an mündlich abgesprochene Vereinbarungen und Termine zu erinnern. Es kann sein, dass der Erkrankte nicht immer alle Aufgaben zuverlässig ausführt oder mit der erwarteten Motivation an die Aktivitäten herangeht. Es ist wichtig, Verständnis für solche Situationen zu zeigen, da es sonst zu Frustration bei dem Betroffenen kommen kann. Es sollte keine Kritik gegenüber des Demenzerkrankten ausgeübt werden, sondern zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal versucht werden.
Sicherheitsvorkehrungen im Haushalt
Angehörige können konkrete Schritte unternehmen, alltägliche Routinetätigkeiten für den Erkrankten leichter und sicherer zu machen.
- Lose Teppiche entfernen
- Für eine Umgebung mit wenigen Stressoren sorgen (z.B. viel Lärm und Trubel)
- Haltegriffe an Treppen, Stufen und im Bad anbringen
- An tägliche Körperpflege erinnern und unterstützen
- Inkontinenzprodukte verwenden
- Merkzettel schreiben
- Fenster und Türen abschließen (ggf. Sensor an der Haustür anbringen)
- Gefährliche Gegenstände wie Bügeleisen oder scharfe Gegenstände unzugänglich aufbewahren
Entlastung der Angehörigen
Die Pflege demenzerkrankter Personen stellt eine körperliche und psychische Belastung dar. Deshalb sollten sich Angehörige Unterstützung zur Pflege durch Pflegedienste oder andere Angehörige suchen. Außerdem ist das Einlegen regelmäßiger Pausen und das Achten auf die eigene Gesundheit von großer Wichtigkeit.
Möglichkeit des Pflegeheims
Die Pflege zu Hause kann für Angehörige dauerhaft zu einer Belastung werden. Bei schnellem Fortschreiten der Krankheit lohnt es sich, sich über Alternativen der Pflege zu informieren.